Forschung

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Yoga-Basierte-Traumatherapie

Ablei­tung aus bis­he­ri­ger Forschung

Ableitung aus bisheriger Forschung:

Ablei­tung der Wirk­sam­keit von Pra­na­ya­ma bei PTBS aus:

A Net­work-Based Neu­ro­bio­lo­gi­cal Model of PTSD: Evi­dence from Struc­tu­ral and Func­tion­al Stu­dies. Ted­dy J. Aki­ki et at., 2017 und

Aus­wir­kun­gen von Yoga-Atem­übun­gen (Bhas­tri­ka Pra­na­ya­ma) auf Angst, Affekt und funk­tio­nel­le Kon­nek­ti­vi­tät und Akti­vi­tät des Gehirns: Novaes et al. 2020

Basis­wis­sen:

Im Gehirn befin­den sich u.a. drei Netz­wer­ke. Das Ent­schei­der-Netz­werk (SA) ent­schei­det, ob ein Reiz zum Exe­ku­tiv-Netz­werk (CEN zustän­dig für Pla­nen und Machen) oder zum Ruhe­netz­werk (DMN, zustän­dig für Akzep­tanz und Rege­ne­rie­ren) wei­ter­ge­lei­tet wird. Zwi­schen die­sen bei­den Netz­wer­ken gibt es eine abwech­seln­de Akti­vi­tät (CEN-DMN-Modu­la­ti­on). Die­se ist in der Yoga­pra­xis wich­tig, denn beim Yoga soll­ten man auch füh­len, was man macht. Die Ver­knüp­fung der Neu­ro­nen unter­ein­an­der bil­det ein Netz­werk. Ein iFC ist ein Netz­werk, das sich aus Neu­ro­nen von min­des­tens zwei bestehen­den Netz­wer­ken bil­det. Je grö­ßer ein iFC in bei­den ursprüng­li­chen Netz­wer­ken prä­sent ist, des­to mehr zwingt es bei­de ursprüng­li­che Netz­wer­ke gemein­sam aktiv zu werden.

Aki­kis Beschrei­bung des Gehirns bei PTBS:

Bei PTBS lie­gen nach Aki­ki et al. Ver­än­de­run­gen in den iFC’s vor. Das iFC des CEN und des DMN ist ver­rin­gert. Dar­aus erge­ben sich drei Probleme.

  1. Eine ver­rin­ger­te CEN-DMN-Modu­la­ti­on zwi­schen bei­den Netz­wer­ken, daher Füh­len und Machen wenig mit­ein­an­der koor­di­niert werden.
  2. Das CEN ist schwach und kann Auf­ga­ben wie Pla­nen und Machen kaum erfüllen.
  3. Das DMN ist schwach und kann Rei­ze kaum akzep­tie­ren, so dass man nicht zur Ruhe kom­men kann.

Da Auf­ga­ben nicht gelöst und Rei­ze nicht akzep­tiert wer­den kön­nen, muss das SA stän­dig aktiv blei­ben. Das iFC des SA ist daher ver­grö­ßert. Dar­über­hin­aus hat das CEN ein ver­grö­ßer­tes iFC zur Amygdala.

Das bedeu­tet bei PTBS:

Wird eine Intero­zep­ti­on (z.B. Angst oder Affek­te) erlebt, wird die­se aus dem Kör­per über die Insu­la (Teil des SA) in das Gehirn ein­ge­speist. Die Insu­la hat ein grö­ße­res iFC zum late­ra­len prä­fron­ta­len Cor­tex (lPFC). Der lPFC ist Teil des CEN. Daher wird der lPFC akti­viert. Das CEN ver­sucht eine Stra­te­gie gegen die Intero­zep­ti­on zu ent­wi­ckeln. Es gibt kei­ne Stra­te­gie gegen eine Intero­zep­ti­on außer Akzep­tanz. Für Akzep­tanz ist das Ruhe­netz­werk (DMN) ver­ant­wort­lich, nicht das CEN. Nach­dem das CEN akti­viert wor­den ist, akti­viert das CEN die Amyg­da­la auf­grund des grö­ße­ren iFC’s zwi­schen Amyg­da­la und CEN. Ist die Amyg­da­la akti­viert, wird Angst erlebt.

Die Ergeb­nis­se von Noveas et al.:

Im Gegen­satz zu dem ver­grö­ßer­tem iFC zwi­schen Insu­la und lPFC bei PTBS bei Aki­ki et al. fin­det Noveas et al. nach der Pra­na­ya­ma-Pra­xis ein ver­rin­ger­tes iFC zwi­schen Insu­la und lPFC. Das bedeu­tet: Wenn eine Intero­zep­ti­on erlebt wird, wird das CEN und die Amyg­da­la nicht mehr akti­viert, daher wird weni­ger Angst erlebt.

Dar­aus lässt sich ablei­ten, dass Pra­na­ya­ma Ver­än­de­run­gen in den iFC’s bei PTBS bewirkt.

Aus­wir­kun­gen von PTBS in abge­kürz­ter Form:

  • die CEN-DMN-Modu­la­ti­on verringert.
  • das CEN iFC ver­rin­gert. (zum CEN gehört der late­ra­le prä­fron­ta­le Cor­tex lPFC)
  • das DMN iFC verringert.
  • das SA iFC ver­grö­ßert. /zum SA gehört die Insula)
  • das CEN-Amyg­da­la iFC erhöht.

iFC= intrin­sic Func­tion­al Con­nec­ti­vi­ty ( Aus­druck für neu­ro­na­le Ver­net­zung), CEN= Cen­tral Exe­cu­ti­ve Net­work= Zen­tra­les Exe­ku­tiv Netz­werk, DMN= Dev­ault Mode Net­work= Ruhe­netz­werk, SA= Sali­ent Net­work= Entscheidernetzwerk