Yoga-Basierte-Traumatherapie
Weiterbildung für Psychotherapeuten und psychotherapeutisch Tätige sowie für Körpertherapeuten, Yogatherapeuten, Physiotherapeuten (jeweils m/w/d) und Yogaübende
„Reden alleine reicht nicht“ heißt es in der Traumatherapie. Der Körper sollte mit einbezogen werden. Die Yoga-Basierte-Traumatherapie ist eine körperbezogene Methode, die die bisherige Lücke füllen kann. Das einzigartige an Yoga ist das Pranayama. Es reguliert das Nervensystem auf Hirnstammbasis. Der Dorsal-Motorische-Nukleus – Ausgangspunkt für die Erstarrung nach Stefen Porges – wird durch Pranayama gehemmt. Die Auswirkung ist die Wiederherstellung der Präsenz. Ich komme ins „Hier und Jetzt“.
„Trotz der relevanten Wirksamkeit von Trauma-fokussierter Verhaltenstherapie von PTBS, sind die evidenzbasierten Behandlungen nach wie vor unzureichend (Danielle C. Mathersul, et al., 2019).“ Die Erforschung des Pranayama hat vor kurzem erst begonnen. In USA an der Stanford- und Yale Universität sowie in Palo Alto, wird Pranayama bei PTBS ebenso erforscht wie in der Universität Duisburg-Essen. Erste Ergebnisse legen nahe, dass es Wirkzusammenhänge zwischen Pranayama und PTBS gibt. Eine erste Studie ist abgeschlossen und wird bald veröffentlicht.
In allen Modulen werden die drei grundlegenden Arbeitsweisen der Yoga-Basierten-Traumatherapie dargestellt und in Form der Selbsterfahrung angeboten. Erstens der Pranayama-Effekt, wodurch das Herz, der Hirnstamm und das zentrale Exekutivnetzwerk schrittweise vom Zustand der Bedrohung in den Zustand der Sicherheit überführt wird. Zweitens der Pratyahara-Effekt, der darin besteht, dass das Gehirn die Feelings aus dem Körper so integriert, dass daraus ein posttraumatisches Wachstum im Ruhenetzwerk resultiert. Drittens der Asana-Effekt, der fasziale Strukturen, die seit der Kindheit zusammengezogen sind behutsam wieder lösen kann. Ziel der Weiterbildung ist es, Psychotherapeuten zu befähigen, Elemente aus YBT in ihre therapeutische Arbeit mit einfließen zu lassen. Die Module beinhalteten Theorie- und Selbsterfahrungsanteile.
Die Teilnahme setzt eine normale psychische Gesundheit und Belastbarkeit voraus.
Yoga-Basierte-Traumatherapie
Laut der Metastudie der Universität Jena über die Wirksamkeit von Yoga, ist Yoga bei allen psychischen Störungen außer bei Schizophrenie wirksam. Weitere Studien über die konkreten Wirkzusammenhänge werden von den Autoren empfohlen. Yoga wirkt über den Körper und über das Bewusstsein. Daher verspricht man sich im Yoga einiges an Wirkung auch bezogen auf Traumatisierung.
Menschen mit traumatischen Vorerfahrungen haben zuweilen das Problem, dass durch das Üben von Yoga traumatische Prozesse in ihrem Körper getriggert werden. Vor einigen Jahren haben Kollegen im Yoga damit begonnen das sogenannte traumasensible Yoga bzw. das traumasensitive Yoga zu entwickeln. Dieser Ansatz soll Yogalehrern dabei helfen, mit den Problemen umgehen zu können, die bei Teilnehmern entstehen, bei denen solche Prozesse getriggert werden.
Die Yoga-Basierte-Traumatherapie (Y‑B-T) ist eine Weiterentwicklung dieses traumasensiblen Yoga zum trauma-therapeutischen Yoga. Sie befähigt Yogatherapeuten und Psychotherapeuten zur Therapie von psychischen Störungen im Rahmen von Yoga. Die Y‑B-T stellt keine eigenständige Therapieausbildung dar. Die Y‑B-T ist ein Zusatzverfahren für bereits bestehende therapeutische Verfahren.
Die Yoga-Basierte-Traumatherapie besteht aus drei Bereichen. Diese Bereiche sind Asana, Pranayama und Pratyahara.
> Die Asanas in der Y‑B-T werden so durchgeführt, dass affektive Vorgänge in Gang gesetzt werden, die eine psychische Bedeutung haben.
> Die Pranayamas in der Y‑B-T werden so durchgeführt, dass eine Steigerung der affektiven und emotionalen Belastbarkeit erreicht wird.
> Das Pratyahara in der Y‑B-T wird so durchgeführt, dass es gelingt über die Wahrnehmung dieser Affekte eine Zugang zu den darunter liegenden Emotionen zu erhalten, um ehemals abgespaltene Prozesse wieder vollständig in das Bewusstsein integrieren zu können.
Die Art und Weise der Ausführung der einzelnen Schritte geschieht in möglichst traditioneller Weise, wie es in der Shivananda-Yoga-Tradition der Fall ist.